HIIT: So funktioniert das hochintensive Intervalltraining

High Intensity Intervall Training, kurz HIIT, kombiniert Intervalle hochintensiver Belastung mit kurzen Pausen. Die Trainingsmethode ist seit Jahren an der Spitze der Fitnesstrends. Die Vorteile: HIIT-Workouts sind zeitsparend, steigern deine Ausdauer, verbessern die allgemeine Leistungsfähigkeit und kurbeln den Stoffwechsel an. Erfahre hier, was hochintensives Intervalltraining wirklich bringt und worauf es dabei ankommt. Mit HIIT-Übungen und einem beispielhaften HIIT-Trainingsplan für Anfänger und Fortgeschrittene!

Inhaltsverzeichnis

Was ist hochintensives Intervalltraining (HIIT)?

Sportler bei einer HIIT-Übung Sportler bei einer HIIT-Übung

©iStock

HIIT ist die Abkürzung für High Intensity Intervall Training, was übersetzt hochintensives Intervalltraining bedeutet. Dabei handelt es sich um eine Trainingsmethode, bei der zwischen hochintensiven Belastungsphasen (z. B. 20, 30 oder 45 Sekunden) und Pausen (z. B. 10, 15 oder 30 Sekunden) gewechselt wird. Ein Abschnitt besteht immer aus einer Power-Sequenz wie zum Beispiel Sprinten, Seilspringen oder Burpees und einer anschließenden Erholungsphase.

Für ein komplettes Workout werden beliebig viele Intervalle aneinandergereiht, so dass du typischerweise auf 15 bis 30 Minuten Training kommst. Manche Kurse dauern auch 45 bis 60 Minuten, mit Auf- und Abwärmen.

Gut zu wissen: Es gibt nicht das eine HIIT-Workout. Die Trainingsmethode lässt sich individuell gestalten und sowohl an deine zeitlichen Kapazitäten als auch an dein Fitnesslevel anpassen. Eine bekannte Variante ist Tabata. Das ist hochintensives Intervalltraining in nur vier Minuten, bestehend aus acht Intervallen à 20 Sekunden Belastung und 10 Sekunden Pause. Alles, was du darüber wissen musst, erfährst du hier: Tabata: Effekte, Trainingstipps und Übungen

Achtung: HIIT (High Intensity Intervall Training) besteht aus intensiven Belastungsphasen mit kurzen Pausen – ideal für die Steigerung der Ausdauer und die Fettverbrennung. HIT (High Intensity Training) fokussiert auf kurze, aber extrem intensive Kraftübungen ohne lange Pausen, und zielt primär auf den Muskelaufbau ab. 

Welche Vorteile bietet HIIT?

Wenn du auf der Suche nach einem Workout bist, das nicht nur effektiv, sondern auch vielseitig ist, dann könnte HIIT genau das Richtige für dich sein. Die Effekte und Vorteile der Trainingsmethode im Überblick:

Ausdauersteigerung

HIIT oder Cardio – was ist besser für die Steigerung deiner Ausdauer? Wissenschaftler konnten in einer Studie nachweisen, dass ein kurzes HIIT-Workout genauso effektiv ist wie 60 Minuten moderates Ausdauertraining. (1)

Besonders auf die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) im Blut soll hochintensives Intervalltraining positiven Einfluss haben. Je mehr Sauerstoff der Körper aufnehmen kann, desto länger hältst du beim Sport durch, ohne dass du aus der Puste kommst. In einer Studie konnten die Probanden nach einem sechs- und zwölfwöchigen HIIT-Programm ihre VO2max um bis zu 15 Prozent verbessern und somit ihre aerob-anaerobe Schwelle verschieben und ihre maximale Leistungsfähigkeit steigern. (2)

Fettverbrennung

Das Training bringt den Körper an sein Limit und zwingt ihn, Energie aus Fettreserven zu ziehen. Studien belegen, dass HIIT hilft, Bauchfett zu reduzieren. (3) Zwar verbrennst du auch beim klassischen Cardiotraining Kalorien, doch die HIIT-Intervalle erhöhen den Kalorienverbrauch nachweislich. (4)

Zudem sorgt der Nachbrenneffekt dafür, dass der Stoffwechsel bis zu 72 Stunden nach dem Training weiterläuft und zusätzliche Kalorien verbraucht. (5)

Wichtig: Laut einer Meta-Studie von 2017 unterscheiden sich moderate und intensive Workouts kaum in ihrem Effekt auf die Fettverbrennung. (6) Du musst beim HIIT also nicht zwingend an deine Grenzen gehen, nach dem Motto “viel hilft viel”.

Muskelaufbau

HIIT ist kein klassisches Krafttraining, kann aber das Muskelwachstum fördern und die Kraft verbessern. Eine Studie mit männlichen Sportlern, die im Magazin 
Medicine & Science in Sports & Exercise erschienen ist, hat gezeigt, dass HIIT die Ausschüttung von HGH, einem Muskelaufbauhormon, steigert. (7)

Um deine Muskeln stärker zu fordern, wähle Kraftübungen wie Squats, Lunges und Push-Ups statt Burpees oder Sprints. Für mehr Intensität kannst du außerdem Hanteln oder Resistance Bands nutzen.

Massive Muskelzuwächse sind durch HIIT-Training jedoch nicht zu erwarten. Für gezielten Muskelaufbau lies mehr über Hypertrophie: Muskelaufbau verstehen und richtig trainieren.

Zeiteffizienz

HIIT kannst du immer und überall trainieren, mit und ohne Equipment, und vor allem zeitlich flexibel. Im Vergleich zu herkömmlichen Cardio- oder Krafttrainingsmethoden ermöglicht HIIT in weniger Zeit ähnliche oder sogar bessere Ergebnisse. Da die Übungen in kurzen, intensiven Intervallen durchgeführt werden, kann eine typische HIIT-Einheit in nur 15 bis 30 Minuten abgeschlossen sein.

Diese Struktur spart Zeit. Besonders für Menschen mit einem vollen Zeitplan bietet Intervalltraining die Möglichkeit, effektiv zu trainieren, ohne lange Einheiten absolvieren zu müssen.

Wie funktioniert das hochintensive Intervalltraining?

Frauen machen Hampelmänner beim Training Frauen machen Hampelmänner beim Training

©iStock

Ein HIIT-Workout läuft in der Regel wie folgt ab:

  1. Aufwärmen: ca. 5-10 Minuten Mobility- und lockere Ausdauerübungen
  2. Workout: ca. 15-30 Minuten Intervalle, dabei wechselst du zwischen Belastungs- und Erholungsphasen 
  3. Cool-down: ca. 5-10 Minuten Stretching

Beim hochintensiven Intervalltraining geht es darum, den Körper innerhalb kürzester Zeit maximal zu fordern und so den gesamten Organismus, vor allem Atmung, Herzschlag und Stoffwechsel, auf Hochtouren zu bringen – und wieder zu beruhigen.

Die Intensität der körperlichen Belastung wird über die Herzfrequenz gemessen. Wenn du deine Fortschritte genau im Blick behalten willst, solltest du während des Trainings einen Pulsmesser tragen – am besten einen Brustgurt – und vorab deine maximale Herzfrequenz berechnen. Die vereinfachte Formel dafür lautet:

220 – Alter in Jahren = maximale Herzfrequenz 

Beim HIIT folgt innerhalb eines Intervalls auf eine Sequenz hoher Belastung eine kurze Erholung. Dabei gilt:  

  • Belastung (ca. 20 bis 60 Sekunden): In der Belastungsphase sollte die Ziel-Herzfrequenz bei 85 bis 95 Prozent deiner maximalen Herzfrequenz liegen. 
  • Erholung (ca. 10 bis 30 Sekunden oder die Hälfte der Belastungszeit): Während der Erholungsphase sollte deine Herzfrequenz auf etwa 45 bis 50 Prozent der maximalen Herzfrequenz absinken.

 

HIIT-Workouts können insgesamt zwischen vier (Tabata) und 30 Minuten dauern. Es gibt hierbei keine starren Regeln. Das ist das Tolle: Du kannst das Training ganz nach deinen Bedürfnissen und deiner körperlichen Verfassung umsetzen.

Tipp: Nach einem schweißtreibenden Workout solltest du deine Flüssigkeits- und Nährstoffreserven schnell wieder auffüllen. Unsere MaxiNutrition Hydration Tabs helfen dir, deinen Elektrolythaushalt auszugleichen. Im Anschluss ans Training kannst du außerdem mit einem Proteinshake dafür sorgen, dass dein Körper mit allen wichtigen Aminosäuren versorgt wird.

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Für wen eignet sich HIIT?

HIIT ist ideal für alle, die Lust auf Fitness haben, aber keine Zeit für stundenlanges Training. Vom Einsteiger bis zum Profi kann jeder davon profitieren – achte aber darauf, dass du die Intensität an dein Fitnesslevel anpasst. Ein HIIT-Workout darf fordernd sein, sollte dich aber nicht überfordern.

  • Wenn du Einsteiger bist, kannst du deine Ausdauer mit HIIT nach und nach aufbauen. Wichtig: Am Anfang nicht übertreiben! Dein Körper muss sich erst an die hohe Belastung gewöhnen. Fange zum Beispiel mit Tabatas an. Außerdem gilt: Technik vor Intensität! Achte darauf, die Übungen korrekt auszuführen, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren.
  • Als trainierter Sportler kannst du deine Leistungsfähigkeit mit HIIT steigern. Integriere ein bis zwei Workouts in deine Trainingswoche.
  • Falls dein oberstes Trainingsziel Muskelaufbau ist, kannst du dein klassisches Krafttraining mit HIIT-Übungen für die Kraftausdauer ergänzen.
  • Wenn du vorrangig Körperfett reduzieren willst, kannst du mit regelmäßigem High Intensity Intervall Training deinen Kalorienverbrauch in die Höhe treiben. 

Beispiele für effektive HIIT-Übungen

In der folgenden Tabelle findest du eine Auswahl an klassischen HIIT-Übungen. Für jede Übung sind die wichtigsten Zielmuskeln sowie der primäre Trainingsfokus angegeben. So kannst du dir einen Überblick verschaffen und dein eigenes Workout gezielt nach deinen Zielen zusammenstellen.

Übung Zielmuskeln Primär trainiert
Bear Crawls Schultern, Arme, Rumpf, Beine Kraft, Koordination
Box Jumps Beine, Gesäß Kraft, Ausdauer
Burpees Ganzkörper Kondition, Kraft
High Knees Beine, Rumpf Kondition, Koordination
Jumping Jacks Beine, Schultern Koordination, Ausdauer
Jumping Lunges Beine, Gesäß, Rumpf Kondition, Koordination
Lunges Beine, Gesäß Kraft
Mountain Climbers Beine, Rumpf, Schultern Kondition, Koordination
Plank Rumpf, Schultern Balance, Kraft
Push-Ups Brust, Schultern, Arme Kraft
Russian Twists Rumpf, Bauchmuskeln Koordination, Kraft
Rudern Rücken, Schultern, Arme, Beine Kondition, Ausdauer
Seilspringen Beine, Waden, Schultern Koordination, Ausdauer
Side Plank Seitliche Bauchmuskeln, Schultern Balance, Kraft
Sit-ups Rumpf, Bauchmuskeln Kondition, Kraft
Skater Jumps Beine, Gesäß, Rumpf Kondition, Koordination
Spinning Beine, Gesäß Kondition
Sprinten Beine, Gesäßmuskulatur Ausdauer
Squat Jumps Beine, Gesäß Kondition, Kraft
Squats Beine, Gesäß Kraft

Der HIIT-Trainingsplan für dich

Ob Einsteiger oder Pro, hier ist ein beispielhafter HIIT-Trainingsplan für dich, den du beliebig an dein Fitnesslevel anpassen kannst.

Warm-Up: Starte mit fünf bis zehn Minuten Mobility und anschließend lockerem Joggen auf der Stelle oder Jumping Jacks und Kniebeugen im Wechsel.

Workout: Absolviere die Übungen in der angegebenen Zeit und mache dann eine Pause, bevor du zur nächsten Übung wechselst. Plane nach jeder Runde 60 Sekunden Erholung ein und wiederhole die Intervalle insgesamt drei- bis fünfmal. 

 

Übung Einsteiger (Ausführung in Sekunden) Trainierte Sportler (Ausführung in Sekunden) Profis (Ausführung in Sekunden)
High Knees 30 45 60
Pause 15 15 20
Squat Jumps 30 45 60
Pause 15 15 20
Plank 30 45 60
Pause 15 15 20
Burpees oder Half Burpees 30 45 60
Pause 15 15 20
Sit Ups 30 45 60
Pause 60 60 60
Übung Einsteiger (Ausführung in Sekunden)
High Knees 30
Pause 15
Squat Jumps 30
Pause 15
Plank 30
Pause 15
Burpees oder Half Burpees 30
Pause 15
Sit Ups 30
Pause 60

Übung Trainierte Sportler (Ausführung in Sekunden)
High Knees 45
Pause 15
Squat Jumps 45
Pause 15
Plank 45
Pause 15
Burpees oder Half Burpees 45
Pause 15
Sit Ups 45
Pause 60

Übung Profis (Ausführung in Sekunden)
High Knees 60
Pause 20
Squat Jumps 60
Pause 20
Plank 60
Pause 20
Burpees oder Half Burpees 60
Pause 20
Sit Ups 60
Pause 60

 

Cool-down: Lockeres Auslaufen und Stretching der von dir beanspruchten Muskelgruppen für etwa für bis zehn Minuten.

Häufige Fragen zum High Intensity Intervall Training (HIIT)

Egal, ob du Anfänger bist oder bereits Erfahrungen gesammelt hast – hier findest du hilfreiche Tipps und Erklärungen für dein Training. 

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